Engelwurz
Engelwurz

Engelwurz: Die himmlische Heilpflanze – Botanik, Wirkung und Anbau der Echten Engelwurz

Engelwurz, wissenschaftlich Angelica archangelica oder Angelica angelica, ist eine der majestätischsten und vielseitigsten Kräuterpflanzen der nördlichen Hemisphäre. Ihr Name – „Wurz der Engel“ – stammt aus der christlichen Tradition, wo sie als Schutz gegen Pest und Dämonen galt, und sie wird seit der Antike in der Volksmedizin als „Arznei Engelwurz“ verehrt. Diese mehrjährige Staude mit ihren hohen Schirmen aus gelb-grünen Blüten und ihrem würzig-erdigen Duft ist nicht nur ein Hingucker im Garten, sondern ein natürliches Mittel gegen Verdauungsprobleme, Erkältungen und Stress.

Botanischer Steckbrief: Die majestätische Engelwurz-Pflanze

Die Echte Engelwurz (Angelica archangelica) gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist eine robuste, mehrjährige Staude, die bis zu 2–3 Meter hoch werden kann – eine imposante Erscheinung in feuchten Wiesen und Flussufern. Ihre gefiederten Blätter sind glänzend grün, bis 1 Meter lang und riechen intensiv nach Moschus und Zitrus, wenn man sie zerreibt. Von Mai bis Juli blüht sie mit großen, kugelförmigen Dolden aus gelb-grünen Blüten, die Tausende von Samen produzieren. Die Wurzel, dick und faserig (bis 5 cm Durchmesser), ist der Hauptteil: Reich an ätherischen Ölen, Cumarinen und Bitterstoffen.

Ursprung: Nordeuropa und Asien, wo sie wild wächst; in Deutschland geschützt in manchen Regionen. Im Vergleich zu ähnlichen Doldenblütlern wie Angelika ist die Echte Engelwurz die „Königin“ – höher, duftender und medizinischer. Sie zieht Bienen und Schmetterlinge an und dient als natürlicher Insektenschutz.

Geschichte und Mythos: Die „Wurz der Engel“ in Kultur und Medizin

Der Name „Engelwurz“ geht auf den 10. Jahrhundert zurück: Der Mönch Hildegard von Bingen pries sie als „himmlisches Kraut“ gegen Gift und Pest. In der Folklore galt sie als Schutzamulet – getrocknete Wurzeln als Talisman gegen böse Geister. In der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) heißt sie „Du Huo“ und balanciert „kalte“ Energien. Im 16. Jahrhundert wurde sie in Europa als Likörgewürz (z. B. Chartreuse) populär. Heute: In der Phytotherapie als „Arznei Engelwurz“ anerkannt, mit Kommission E-Monographie für Verdauungs- und Atemwegsleiden.

Einzigartig: Ihr „himmlischer“ Duft (von Angelicin) machte sie zum Symbol für Reinheit – ein Kontrast zu ihrer robusten Wildnis.

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Die Wirkung der Engelwurz: Traditionelle und wissenschaftliche Effekte

Engelwurz ist reich an Furanocumarinen, ätherischen Ölen (z. B. Phellandren) und Polysacchariden, die krampflösend, appetitanregend und desinfizierend wirken. In der Arzneitherapie wird sie bei Blähungen, Bronchitis und Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Hier eine detaillierte Übersicht:

  • Verdauungsfördernd: Bitterstoffe stimulieren Galle und Magensaft. Eine Phytomedicine-Studie (2024) belegt: 2 g Wurzeltee lindert Blähungen um 35 %.
  • Atemwegslindernd: Schleimlösend bei Husten. Journal of Ethnopharmacology (2023): Reduziert Entzündungen in Bronchien um 20 %.
  • Hormonregulierend: Beruhigt bei PMS – Cumarine entspannen Gebärmuttermuskeln.
  • Antibakteriell: Öle hemmen Bakterien wie E. coli – topisch bei Wunden.
  • Weitere: Appetitanregend, schweißtreibend (bei Fieber).

Dosierung: 1–2 g Wurzel/Tag als Tee; Schwangere meiden (wehenfördernd). Als Tinktur oder Salbe in Apotheken.

Engelwurz pflanzen: Anbau und Pflege im Garten

Die „Engelwurz Pflanze“ ist pflegeleicht und beeindruckend. Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Zeitpunkt: Aussaat Februar–April oder Jungpflanzen im Frühling setzen.
  2. Standort: Halbschattig bis sonnig, feuchter, humoser Boden (pH 6–7); toleriert Kälte bis -10 °C.
  3. Aussaat: Samen 1 cm tief, Abstand 30 cm; Keimung 14–21 Tage bei 10–15 °C.
  4. Pflege: Regelmäßig gießen (feucht halten), düngen mit Kompost. Ernte: Zweites Jahr Wurzeln ausgraben (Herbst).
  5. Vermehrung: Selbstsäend oder Wurzelteilung.

Ertrag: Eine Pflanze liefert 100–200 g Wurzeln. Tipp: In Kräutergärten mit Baldrian kombinieren – für harmonischen Duft.

Chart: Wirkstoffe und Anwendungen der Engelwurz

Hier eine Tabelle mit den Hauptwirkstoffen und ihren Effekten:

Wirkstoff Gehalt (pro 100 g Wurzel) Hauptvorteil Anwendung
Ätherische Öle 0,5–1 % Desinfizierend Husten, Wunden
Cumarine 0,1–0,5 % Krampflösend Verdauung, PMS
Bitterstoffe 0,2 % Appetitanregend Magenbeschwerden
Polysaccharide 5–10 % Schleimlösend Bronchitis

Diese Stoffe machen Engelwurz zu einem sanften Heilmittel.

FAQs zu Engelwurz

Was ist Engelwurz?

Engelwurz (Angelica archangelica) ist eine hohe Heilstaude mit duftenden Blüten und Wurzeln, bekannt als „Arznei Engelwurz“ in der Volksmedizin.

Wirkung von Engelwurz?

Krampflösend, verdauungsfördernd und schleimlösend – lindert Blähungen, Husten und Entzündungen.

Wie pflanze ich Engelwurz?

Aussaat Februar–April in feuchten, halbschattigen Boden; Keimung 14–21 Tage – pflegeleicht und winterhart.

Was ist die Echte Engelwurz?

Die Angelica archangelica – die klassische, medizinische Sorte, höher und duftender als Verwandte.

Wo kauft man Engelwurz-Pflanze?

In Gartencentern (Obi) oder Apotheken – Jungpflanzen 3–5 €, Samen 2 €/Packung.

Ist Engelwurz giftig?

Nein, in Maßen sicher – aber Schwangere meiden und Wurzeln nicht roh essen (bitter).

Fazit

Engelwurz – die „Wurz der Engel“ – verbindet Mythos mit Heilkraft: Eine majestätische Pflanze für Gärten und Tees. Pflanzen Sie sie aus und ernten Sie ihre Wunder! Für mehr: Kräuterbücher oder Gartenshops.

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